Neuigkeiten

Operation „Der Osten sagt DANKE“

Dienstag, 25. Dezember 2012

titel2
Eine Operation des OV Treptow-Köpenick in Zusammenarbeit mit dem LV Berlin.

Zugig und nasskalt pfeift es durch den S-Bahnhof Grunewald an einem vorweihnachtlichen Sonntagnachmittag. Die Sonne will sich nicht so recht durch den wolkenverhangenen Himmel drücken, schwermütig schiebt sich der 5er Touring durch den Schneematsch und die Glühwein trinkenden Cavalli Sonnenbrillen sind der Verzweiflung nahe. Hier und da huschen einige struwwelige Pelzmützen über die breiten Alleen, um rasch in den dunklen Winkeln dieser einstmals so prunkvollen Villengegend wieder zu verschwinden.

Wvor-VIlla

Es ist unschwer zu erkennen: Der Grunewald hat seine besten Zeiten hinter sich. Hier ist nichts mehr zu holen! Grund genug für eine exklusive Delegation der Partei die PARTEI den weiten Weg in den elendigen Berliner Südwesten auf sich zu nehmen, um in einem Akt tiefster Dankbarkeit für jahrzehntelange Aufbauhilfe Ost die notleidende Bevölkerung Grunewalds mit exquisiten Care-Paketen voller Ostprodukte zu beglücken.
Die Nachricht der Ankunft der PARTEI Delegation verbreitet sich wie ein Lauffeuer, was zu dramatischen Szenen führt, die man sonst nur medial vermittelt aus Fünfte Welt Ländern kennt.

Verwahrloste Grunewalder Kinder rennen zu Scharen den zwei Kilometer langen Weg von der Eingangstür ihrer ärmlichen Behausungen zum Gusseisentor, um mit ihren dünnen Fingerchen durch die Gitterstäbe nach Suppina Tütensuppe und Tempo Bohnen zu flehen. Die warmherzige Doktorin der PARTEI Delegation, Helena Barbas, bringt diese Kinderaugen zum Leuchten, als sie ihnen on top das Weihnachtsfest mit Zettis Knusperflocken und Zitterbacke Wackelpudding versüßt.
Wenige Jugendliche sieht man im Grunewald.
wvillaNur ein Pärchen eilt zum S-Bahnhof, ihnen fehlt leider die Zeit unser Angebot anzunehmen, denn sie müssen einen Zug erwischen, wie sie uns näselnd mitteilen. Offensichtlich fehlt das Geld zum Heizen, was auf die Nasennebenhöhlen schlägt. Vermutlich fahren sie zu einer Arbeit in einem der Ost-Stadtteile der Stadt, denn man sieht ihnen die Ärmlichkeit an: der junge Mann mit Kleidung und Tasche aus grobem Leder, dazu seine Freundin mit einer Handtasche, die offensichtlich eine chinesische Billigkopie einer Luxusmarke ist. Diese jungen Leute sehnen sich nach einem Leben im Überfluss, und sie setzen etwas daran es zu verwirklichen. Unseren Respekt haben sie.

Auch der ältere Teil der Bevölkerung kann sein Glück kaum fassen, als ihnen Dustin Hoffmann eines der begehrten Care-Pakete überreicht, in welchem feinste Miederwaren aus 100% Kunststofffaser den Lebensstandard der armen Westberliner wieder ein Stück aufwerten lassen, und auch endlich der abgetragene Burberry Mantel gegen die überaus nützliche und robuste Kittelschürze eingetauscht werden kann. Schließlich soll auch der Westen von der Herdprämie profitieren können!

Wie sich im Gespräch mit einer Bürgerin herausstellt, beging diese im Jahre 1961 den Fehler und wechselte in jugendlichem Leichtsinn vom Prenzlauer Berg auf die andere Seite. Bis zum heutigen Tag bereut sie ihre fatale Entscheidung und ist daher sichtlich ergriffen von der Operation der PARTEI. Mühsam vom Munde abgespart besteht sie darauf, sich bei der PARTEI Delegation mit einer 10€ Spende aus ihrem „kleinen Portemonnaie“ erkenntlich zu zeigen.

wsuvAuch Migranten sieht man im Grunewald. Eine Dame mit russischem Akzent steigt aus ihrem rundum vergoldeten Mercedes-SUV und freut sich über das Paket und unsere Idee der Charity im Grunewald. Wer aus einem Land kommt, das große Armut und großen Reichtum kennt, weiß Hilfe noch zu schätzen. Nicht so wie viele Grunewalder, die wir an diesem Tag trafen, die unser kleines Dankeschön aus falschem Stolz nicht annehmen wollten, weil es angeblich viele gäbe, die schlechter daständen als sie.

Es wird zurückgegeben, wo genommen wurde, es wird in einer Zeit der sozialen Kälte ein kleines Licht der Hoffnung entzündet. Die PARTEI Berlin wird sich auch weiterhin für soziale Gerechtigkeit in Deutschland einsetzen. Dies war ein erster kleiner Beitrag, aber schon bald wird es wieder heißen: Der Osten sagt Danke! 

Text: Annie Kom.Andante, Dr. Helena Barbas; Fotos: Dr. Helena Barbas, Dustin Hoffmann