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Ich kann diese Spaßbremse nicht wählen!

Freitag, 28. Oktober 2016

 

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Liebe PARTEIfreunde,

Gestern Abend hatten wir das Vergnügen, unseren ersten politischen Erfolg in der BVV-FK (Bezirksverordnetenversammlung Kreuzberg Friedrichshain – eine Art Kleingartenvereinssitzung mit Weltherrscherattitüde) zu feiern. Nachdem der Alterspräsident (69, CDU) feierlich verkündete, dass die PARTEI durch zwei Überläufer nun eine Fraktion bildet, begann sofort das Ringen um die Zukunft der Welt.

Unsere Minenhunde Felix und Ralf stellten sofort den Antrag, die stalinistisch geprägte vorläufige Geschäftsordnung der BVV von undemokratischem Ballast zu befreien. Die Grünen hatten unter Zwang der Linken einen Passus eingearbeitet, der es kleinen Fraktionen unmöglich macht Bürgerdeputierte vorzuschlagen. Was das im einzelnen bedeutet ist egal. Man muss nur wissen, dass in erster Linie die AfD in eine bequeme Opferrolle versetzt wurde und nun zu recht behaupten kann, dass die herkömmlichen Altparteien nur Demokratie spielen, solange es keine abweichenden Meinungen gibt. Ob die AfD das überhaupt begriffen hat, sei mal dahingestellt. Vereinfacht ausgedrückt, die Regeln werden während des Spiels geändert. Natürlich mussten wir mit unserem Ruf nach Demokratie grandios scheitern…

Aber dann: die Grünen wollten ihre altgediente Genossin Kristine J. (54, ledig, hetero) als BVV Vorsteherin wählen lassen. Erster Durchgang: Unentschieden.

Nach 10 Minuten Pause musste ich das Wort ergreifen und Frau J. als Spaßbremse bezeichnen, die ich nicht wählen kann. Dummerweise traf ich diese Aussage aufgrund einer, sagen wir mal, Falschinformation.

Was dann folgte beschreibt der „Tagesspiegel“ als Debakel.

Im zweiten Wahlgang stimmten die von mir aufgeputschten Bezirksverordneten mehrheitlich gegen die Bestellung Kristine J.´s zur Vorsteherin. Bei den Grünen brach sofort Panik aus, der Fraktionsvorsitzende ließ die Sitzung abermals unterbrechen. Diesmal für 20 Minuten.

Als überzeugte Genussraucher begrüßten Die PARTEI Fraktionskollegen die zweite Pause innerhalb kurzer Zeit. Nach der Unterbrechung erklärten die Grünen, dass sie keinen weiteren Vorschlag für das Vorsteheramt machen werden. Daraufhin wurde die Sitzung für beendet erklärt.

Alles in allem, zwei Stunden Kindergarten. Wenn die nächsten 5 Jahre so kurzweilig bleiben wie der Auftakt das vermuten lässt, kann ich Ihnen allen nur empfehlen für Die PARTEI in ein Parlament einzuziehen. Das ist nicht so anstrengend wie echte Arbeit, aber man hat hinterher trotzdem das Gefühl etwas geleistet zu haben.

 – Riza A. Cörtlen

P.S. Der „Tagesspiegel“ behauptet, Kristine J. war „den Tränen nahe“. Ich kann das nicht bestätigen…

die-partei-einzug-bvv-kreuzberg-friedrichshain-28-10-2016-0742 R. Cörtlen: „Ich kann diese Spaßbremse nicht wählen.“